Was wäre die Welt ohne Menschen, die sich Verantwortung stellen? Andererseits hat sicher fast jeder schon einmal über seinen Chef geklagt.
Fest steht: Wer auf die höheren Etagen von Unternehmen kommen will, muss gewisse persönliche Fähigkeiten haben. Nachfolgend erfährst du, worum es bei diesen Kompetenzen geht, wie du sie im Lebenslauf darstellst und was die 10 Führungskompetenzen für den Lebenslauf sind.
Mehr zum Thema: 150+ Fähigkeiten Lebenslauf
Was sind Führungskompetenzen
Summe von Kompetenzen, um Teams zu leiten und Organisationen vorzustehen. Als Teil der sozialen Kompetenzen sind sie dem gesellschaftlichen Wandle unterworfen, d. h. an Führungskräfte werden mit der Zeit laufend neue Anforderungen gestellt.
Zu den klassischen Führungskompetenzen gehören Mitarbeiterführung, Delegieren, Verantwortung, Konfliktbewältigung, Strategieentwicklung. Das moderne Führungskraftprofil umfasst zunehmend auch Dinge wie Heterarchiefähigkeit, Wertschätzung, Kommunikation und
digitale und IT-Kompetenz.
Modern, interkulturell, klassisch, lateral, systemisch, fachlich, sozial, persönlich?
Es gibt jede Menge Ansätze und Theorien, vergleichsweise wenig dazu, was wirklich funktioniert. Du bist der Experte, wenn du aus deiner Erfahrung, Lehren ziehen kannst. Was sagt laterales Management z. B. darüber aus, wie du als Führungskraft zwischen Ansprüchen von Aktionären nach höherem Profit und Mitarbeiterorientierung den richtigen Mittelweg findest? Manchmal reicht es aus, die richtigen Fragen zu stellen, um aus Theorien praktische Antworten zu generieren.
Wie Führungskompetenzen im Lebenslauf darstellen?
Jobtitel, Funktion oder Rolle weisen dich bereits als Führungskraft aus. Die Worte «Manager/in» oder «Teamleiter/in» sind z. B. ein klares Indiz für entsprechende Fähigkeiten.
Ansonsten bindest du Führungskompetenzen am besten organisch in deine Karrierestory ein. Profil und Arbeitserfahrung sind der geeignete Ort dafür. Deine beruflichen Leistungen zeigen deinem zukünftigen Arbeitgeber deine Führungskompetenzen und Managementkenntnisse.
Du hast ein Seminar besucht, z. B. zum Thema Agile Leadership oder Führung 4.0 oder sogar einen CAS in dem Bereich? Dann kannst du Führungskompetenz im Lebenslauf auch im Ausbildungsabschnitt nachweisen.
Auch aus dem Karriereweg sind Führungskompetenzen ableitbar. Angenommen du wurdest kürzlich befördert, hast deinen Aufgabenbereich erweitert oder mehr Verantwortung innerhalb der Organisation übernommen, so zeigt auch dies, dass du über Führungsstärke verfügst.
Führungskompetenzen lassen sich auch anhand anderer Aufgaben und Rollen aufzeigen, z. B. wenn du Impulsgeber eines Projekts oder einer Veränderung warst, dich im Mentoring oder der Mediation engagiert hast.
- Führungskompetenzen organisch in den Lebenslauf einbinden
- Fort- und Weiterbildungen erwähnen z. B. zu Agile Management
- Beförderungen, Initiativen, Verantwortung hervorheben
- Einfach «Führungskompetenz» als Fähigkeit aufführen
- Verantwortlichkeiten statt Leistungen auflisten
- Graue Theorie statt Praxis und Umsetzung von Managementkenntnissen
11 Führungskompetenzen für den Lebenslauf
1. Kommunikationsfähigkeit
Es gibt „dialogische Kommunikationsfähigkeiten“ (wie etwa Feedback geben oder Zuhörfähigkeit) und „monologische Kommunikationsfähigkeiten“ (wie Storytelling oder Rhetorik). Gemeint ist, sich verständlich auszudrücken sowie Sprache und Niveau der Kommunikation stimmig auf das Gegenüber anzupassen und einstellen zu können.
Welche Kompetenzen benötigen Führungskräfte, um im Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich führen zu können? Die Untersuchung von 61 Studien und Umfragen aus den Jahren 2012-2018 ergab, dass Kommunikationsfähigkeit «mit Abstand» die wichtigste Kompetenz des digitalen Zeitalters ist, weil sie in 57 % der untersuchten Studien zu den wichtigsten gezählt wurde, gefolgt von Veränderungsfähigkeit mit 39 %.
Quelle: IFIDZ-META-STUDIE 2019
2. Veränderungsfähigkeit
Diese Kompetenz erfordert Eigenschaften wie Interesse an neuen Herausforderungen, Offenheit, Flexibilität und Mut, eine dynamische Persönlichkeit und eine Can-do-Mentalität. Sie erstreckt sich u. a. auf Arbeitsprozesse, demographischen Wandel, Geschäftsmodelle, Anforderungen an Mitarbeiter, Organisationstrukturen, Strategien, Rollen und Kommunikationsformen.
3. Wertschätzung
Immer mehr deutet darauf hin, dass Mitarbeiter nicht nur durch materielle Anreize (Lohn), sondern auch durch gute Beziehungen am Arbeitsplatz und Wertschätzung von Vorgesetzten angetrieben werden. Wer seine Mitarbeiter schätzt, erkennt auch eher, wie er ihre Verschiedenheit für den Unternehmenserfolg nutzbar machen kann.
4. Transparenzorientierung
Auch transparenter Führungsstil genannt. Transparenz schafft Vertrauen und verflacht Hierarchien. Wenn Mitarbeiter über die Ziele des Managements informiert werden, sind sie eher bereit, sich dafür einzusetzen. Wenn Gehaltsunterschiede offengelegt und zur Diskussion gestellt werden, kann eher so etwas wie eine Einsicht reifen, dass Lasten und Nutzen fair verteilt sind.
5. Innovationsfähigkeit
Firmiert auch als innovatives Denken, Einfallsreichtum, Erfindungsgabe, Pioniergeist und Experimentierfreudigkeit. Eine neue Lösung für ein bestehendes Problem finden oder Probleme hinter eingefahrenen Verhaltensweisen erkennen – das kann in Organisationen die richtigen Impulse setzen.
Innovativ aktiv werden kann eine Führungskraft, indem sie neue Trends, Business-Modelle, Denkmuster, Prozesse oder Strukturen erkennt und daraufhin etwas Neues initiiert und ermöglicht.
H3 –6. Strategisches Denken
Vor allem Sache des Bid- und Business Development Managers, aber nicht nur. Strategisches Denken befähigt dazu, Ziele und Vorgaben durch eine Abfolge geplanter Maßnahmen, Aktionen, Prozesse zu erreichen.
Das könnte dich auch interessieren: Konzeptionelle Kompetenz – Definition und Beispiele
H3 –7. Digitale/IT-Kompetenz
Ohne digitale Kompetenzen, kein sachgerechter Einsatz digitaler Technologien und die digitale Transformation gerät ins Stocken. Aber was ist genau damit gemeint? Es geht darum, zu verstehen, wie neue Technologien allgemein funktionieren und welche neuen Möglichkeiten sie einem Unternehmen, einer Branche bei der Durchführung von Aufgaben, Abwicklung von Prozessen bieten. Oft dreht es sich dabei um elektronische Datenverarbeitung und -analyse, also um Datenverständnis. Weitere Wissensgebiete sind E-Commerce, Marketing, Social Media, Mobile, Big Data und digitale Technologien.
8. Zielorientierung
Wird zu besonderen Fähigkeiten und Eignungen gezählt. Bedeutet einen Vorteil, Gewinn oder Zweck ins Auge zu fassen und Informationen und Ideen daraufhin zu bewerten, wieweit sie etwas dazu beitragen können.
9. Teamfähigkeit
Die soziale Kompetenz par excellence. Ist heutzutage praktisch überall erforderlich. Auch bezeichnet als Bereitschaft zur Teamarbeit, Fähigkeit zur Zusammenarbeit, Freude am Umgang mit KollegInnen, Kooperationsbereitschaft, Kooperationsfähigkeit, Teamgeist oder Teamorientierung. Gemeint ist, eine Arbeit im Team so zu erledigen, dass ein Ziel, eine Vorgabe oder ein Ergebnis erreicht wird, das jeder Einzelne für sich nicht hätte erreichen können.
10. Heterarchiefähigkeit
Eine Heterarchie wird anders als eine Hierarchie nicht von oben gesteuert, sondern durch Prozesse, Netzwerke und Plattformen. Ein heterarchischer oder lateraler Führungsstil besteht darin, Aufgaben zu delegieren und Eigenverantwortung zu fördern, sodass flexible und anpassungsfähige Strukturen entstehen, die zugleich eine gewisse Widerstandsfähigkeit aufweisen.
11. Netzwerkfähigkeit
Eine weitere Kompetenz aus dem Bereich «persönliche Einstellungen und Werte» (siehe auch Veränderungsfähigkeit, Wertschätzung). Korreliert oft mit persönlichen Eigenschaften wie Extrovertiertheit, Kontaktfähigkeit, Offenheit und Freude am Umgang mit Menschen. Es bezeichnet allgemein, anderen Menschen offen, respektvoll und mit Zuwendung zu begegnen, ihr Verhalten richtig deuten und leicht ins Gespräch kommen zu können.