Was ist beim Lebenslauf Schweiz anders als bei anderen Lebensläufen? Gibt es ein bestimmtes Format, bestimmte Abschnitte oder Angaben, die unbedingt in den CV Schweiz gehören? Dieser Artikel gibt Abschnitt für Abschnitt Antwort auf diese Fragen.
Die Gliederung des CV Schweiz enthält folgende Abschnitte:
So weit also keine grossen Überraschungen. Ein Unterschied zu angelsächsischen Ländern wie den USA oder Grossbritannien ist, dass im Lebenslauf Schweiz das Foto in der Kopfzeile gerne gesehen wird. Kommt es hier denn nur auf den schönen Schein an? Nein, aber man möchte die Informationen hierzulande einfach gerne einem Gesicht zuordnen können.
Mindestangaben in der Kopfzeile des Lebenslauf Schweiz sind: ein Name, eine Telefonnummer und die angestrebte oder ausgeübte Tätigkeit.
Eine förmliche E-Mail-Adresse ist heutzutage auch ratsam, um den Netzbonus abzusahnen. Mit förmlich ist gemeint, dass die E-Mail-Adresse in der Kopfzeile deines CV Schweiz besser weder Ulk noch Insider-Scherze enthält. Wer möchte und kann, darf hier gerne auch noch Links zu LinkedIn-Profil, Portfolios oder anderen Social-Media-Konten einfügen, die etwas mit der Arbeit zu tun haben.
Im Profil beschreibst du dich, deine Motivation und deine bemerkenswertesten Eigenschaften, Kompetenzen und Arbeitsergebnisse, sodass daraus erkennbar wird, dass du wie für den Job gemacht bist. Da ist der Lebenslauf Schweiz keine Ausnahme. Was den Ton anbelangt, so kommt es natürlich auch im CV Schweiz drauf an, wo du dich bewirbst, wie beschlagen du bist, was du schon alles auf die Beine gestellt hast, ob du leitende Angestellte oder bisher nur «Bürogummi» warst etc.
Generell ist im Lebenslauf Schweiz die Devise: nicht übertreiben. Im nördlichen Nachbarland hört man diesbezüglich ab und zu den Satz «Klappern gehört zum Geschäft». Im Lebenslauf Schweiz musst du dein Licht nicht unter den Scheffel stellen, kannst dich ruhig positiv, engagiert und dynamisch präsentieren; aber besser ohne unnötige Ausschmückungen oder weithergeholte Worte.
Dynamische Führungskraft mit 6-jähriger Erfahrung in der Geschäftsleitung. Verantwortungsbewusster Entscheidungsträger, ideenreicher Problemlöser und zielstrebiger Teamworker. Professionelle Mitarbeiterführung, ausgewiesenes gesellschaftliches Engagement und ausgeprägtes Gespür für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung.
Ganz von vorn: Erst wird jeder in der Schweiz sechs Jahr in die Primarschule geschickt. Dann kommen drei Jahre Sekundarschule mit unterschiedlichen Leistungsniveaus. Damit ist die Schulpflicht erfüllt. Jetzt kommen weiterführende Schulen oder eine Lehre. Dieser Abschnitt dauert zwischen drei bis fünf Jahren. Ab dann geht es auf den Arbeitsmarkt oder an die Hochschule. Das Bildungssystem der Schweiz ist offen, das heisst es gibt auf für Leute im berufstätigen Alter noch viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden oder sogar ein Studium anzustreben.
Für den CV Schweiz heisst das: es gibt nicht einen richtigen Weg. Die Individualisierung des Lebensverlaufs ist auch hier eine Realität. Vom Aufbau her, ist alles wie gewohnt: Bildungseinrichtung, Ort und Dauer der Ausbildung, Abschluss mehr braucht es hier nicht.
Kompetenzen sind hier wie anderswo die fachlichen, handwerklichen, technischen, methodischen, pädagogischen oder sonstigen Fähigkeiten, die du beherrschst. Früher war es in der Schweiz so, dass die Berufsausübung oder der Quereinstieg weniger stark an ein formelle Abschlüsse gebunden war, wie andernorts. Für Ärzte, Bauingenieurinnen, Anwälte und dergleichen galt und gilt dies natürlich nicht. Aber in vielen kleinen und mittleren Betrieben war man durchaus gewillt, Leute «von der Strasse weg» anzuheuern, wenn sie einen guten Eindruck machten.
Grund dafür ist sicherlich der hohe Anteil an Selbständigen und der starke, unternehmerisch denkende Mittelstand. Der Trend geht aber schon seit längerem in eine andere Richtung und formelle Abschlüsse sind praktisch in allen Branchen unerlässlich, ohne sie sind fast nur noch Aushilfsjobs zu haben.
Im Lebenslauf Schweiz musst du deine Hard Skills also in der Regel mit Zertifizierungen, Abschlüssen, Diplomen oder anderen «Pappendeckeln» belegen. Trotzdem ist etwas von dem ursprünglichen «Spirit» erhalten geblieben. Die Wahl eines funktionellen Formats ist für den Lebenslauf Schweiz also eine gute Wahl, wenn für den Job spezielle Kompetenzen und Erfahrung ebenso viel gelten wie ein langes Studium oder hochtrabende Abschlüsse. Dies trifft umso mehr zu, wenn du dich bei KMUs bewirbst.
Die einzelnen Stationen deiner Arbeitserfahrung sind im Schweiz CV wie folgt aufgebaut: Stellenbezeichnung (Rolle, Funktion), Dauer (von … bis), Ort (Firma, Einrichtung Organisation), Aufgabenbereiche (Tätigkeiten, Abteilung), Ergebnisse (Arbeitsleistung, besondere Erfolge, Gelerntes);
Verkaufsleiter – Botti GmbH, Röthenbach im Emmental
January 2013 — September 2019
Junior-Verkaufsleiter – Scholz AG, Ingenbohl
March 2010 — January 2013
Gehören Referenzen in den Schweiz CV oder nicht? Das ist zunächst eine Frage, wofür du den Lebenslauf verwenden möchtest: gezielt für eine Bewerbung oder als Aushängeschild für deinen Social-Media-Auftritt? Im ersten Fall sind Referenzen angebracht, vielleicht sogar notwendig, im zweiten Fall ist hingegen Vorsicht geboten, weil du hier personenbezogene Daten anderer ins Netz stellst. Erlaubnis musst du in beiden Fällen einholen. Abgesehen davon sind Referenzen im Lebenslauf Schweiz üblich und förderlich. Auch ein Empfehlungsschreiben wird auf Anfrage vom vorherigen Arbeitgeber ausgestellt.
Weisst du, was ein «Lichtsignal» ist? Schon einmal etwas von einem «Couvert» gehört? Kräuseln sich dir die sprachlichen Nägel, wenn du «das E-Mail» und «die Foto» liest? Wenn dir beim ersten Wort gleich eine Verkehrsampel und beim zweiten einen Briefumschlag in den Sinn kamen, dann sind dir diese Helvetismen vertraut. Was die Artikel angeht, so werden beide in der Schweiz tatsächlich so verwendet.
Die Schweiz ist ein viersprachiges Land. Neben Französisch, Italienisch, Rätoromanisch ist Deutsch die wichtigste Landessprache. Was hierdurch allerdings verschleiert wird, ist, dass die Umgangssprache eigentlich nicht Deutsch, sondern Schweizerdeutsch ist. Dieser Umstand färbt auch auf das Schriftdeutsch ab. Zu den sprachlichen Besonderheiten gehört, dass es in der Schweiz kein «ß» gibt. Es heisst also «Massnahme», nicht «Maßnahme» etc.
Falls du zusammen mit dem Schweiz CV ein Anschreiben einreichst, hier zwei Tipps: Nach der Anrede kein Satzzeichen, das erste Wort nach dem Absatz wird grossgeschrieben. Mit diesen sprachlichen Anpassungen verleihst du deinem Lebenslauf die nötige «Swissness». Da in der Schweiz viele internationale Unternehmen (Nestlé, Novartis, ABB), Organisationen (WHO, UNO) und Forschungseinrichtungen (CERN) ansässig sind, ist der CV Schweiz oft auch ein englischer Lebenslauf. Hierzu gibt es nähere Informationen in einem anderen Beitrag.