Ein Lebenslaufs erfordert etwas Zeit und Mühe, aber was tut man nicht alles, um den Wunschjob zu ergattern?
Oft stellt sich dabei jedoch die Aufgabe, Informationen zu sieben, damit es nicht zu lange wird. Wie grob- oder feinmaschig du dabei vorgehst, erfährst du in diesen Blog.
Woran erkennen Einstellungsmanager, dass jemand wirklich scharf auf den Job ist? Zunächst einmal daran, dass der Lebenslauf an die Rolle angepasst ist, auch der Abschnitt zur Arbeitserfahrung.
Nicht so relevante Stellen kannst du entweder weglassen oder einfach als Einzeiler aufführen, damit alles schön lückenlos bleibt. Abschnitte zu «Verwandte Erfahrung» oder «Sonstige Erfahrung» sind die Dritte Variante.
Benutzerdefinierten Online-Editor verwenden
Auf der Suche nach einem Editor, wo du Abschnitte selbst wählen und per Drag-and-Drop einfach nach Wunsch anordnen kannst? Der CV-Editor von lebenslaufapp.ch bietet dies und vieles mehr. Probiere es jetzt kostenlos aus.
Wenn die Auswahl noch nicht so gross ist, weil du gerade aus Lehre, Ausbildung oder Studium kommst, dann kannst du alles aufführen, was du hast, sei es Praktika, ehrenamtliche Tätigkeit und sogar Sommerjobs. Teilzeiterfahrung ist besser als keine Erfahrung. Hauptsache, du hast was vorzuweisen, wie kurz oder fernab auch immer.
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Wenn du hier weiterliest, dann gehörst du zu den Veteranen. Damit du nicht zum «alten Eisen» gezählt wirst, kappst du den Zeitstrahl, bevor er sich in der Prähistorie verliert, wo du vielleicht einmal eine Firmenwebsite für den Netscape-Browser gestaltet hast.
Wie schnell veraltet Wissen?
Die These von der «Halbwertszeit des Wissens» besagt, dass Wissen (genau wie Elementarteilchen der Materie) nicht ewig gültig ist, sondern stetig erneuert, erweitert und präzisiert wird. Studien ergaben, dass bei betrieblichem Fachwissen spätestens nach 4 Jahren, bei IT-Kenntnissen bereits nach 1,5 Jahren eine Fort- oder Weiterbildung erforderlich ist, um ajour zu bleiben.
Quelle: Helmrich/Leppelmeier (2020): Sinkt die Halbwertszeit von Wissen?
Anders liegen die Dinge, wenn du dich beruflich neu orientierst, also z. B. die Branche wechselst. Dann ist es wichtiger, sich auf relevanteste Erfahrung, anstatt auf die neueste zu konzentrieren.
Viele unserer Lebensläufe führen zwei Positionen auf. Hier kannst du dir alle Muster ansehen.
Wenn du schon oft die Stelle gewechselt, also relativ viele kurze Arbeitsverhältnisse vorzuweisen hast, könnten Einstellungsmanager meinen, dass du nicht so kritikfähig, sozialverträglich, belastbar oder durchsetzungsfähig bist.
Diesem falschen Eindruck wirkst du entgegen, indem du manche Tätigkeiten zusammenfasst. Beispielsweise so: «Von … bis … tätig als … in der … Branche/ in diversen Firmen der … Branche».
So hast du selbst bei einem chronologischen Lebenslauf die Möglichkeit, gewisse Dinge wegzulassen, wie z. B. Ferienjobs, Nebenjobs oder Sonstiges (z. B. kurze Tätigkeiten, die in der Probezeit beendet wurden).
Vielleicht hast du auch intern oft die Stelle gewechselt, gar nicht den Arbeitgeber. Auch hier kannst du zusammenfassen. Beispielsweise so:
Juni 2015 – September 2023, XYZ-Tech AG, Freiburg
2015 bis 2017 Technische Redaktion
2018 bis 2020 Medienkontakt
2021 bis 2023 Abteilung für interne Kommunikation
Projektarbeit ist dein Ding, eher als Festanstellung? Versuche doch einmal Gruppen zu bilden, z. B. nach thematischen Schwerpunkten:
August 2019–Oktober 2022 Projektarbeit
Bist du Teil der Gig-Economy? Bedeutet, du hast Kurzzeitjobs («Gigs»), die du in Voll- oder Teilzeit z. B. über ein Cloudplattform erledigst und lieferst? Beispielsweise Programmieren, Content Creation, Übersetzung, Edition?
Gig-Economy wächst (auch) in der Schweiz
«Laut Hochrechnung der Schweizer Umfrageergebnisse auf die gesamte erwerbstätige Bevölkerung haben 32 % schon Gig-Arbeit gesucht, 18 % mindestens einmal geleistet, und 10 % arbeiten jede Woche über eine Plattform. Für 135 000 Personen ist dies die einzige Einkommensquelle.»
Quelle: Daniel Bütler (2021): Plattformarbeit nimmt auch in der Schweiz zu
Bilde Gruppen nach Arbeitsvolumen, z. B. so für Post-Edition:
Post-Edition MTPE (Maschine Translation Post-Editing) 2018 – bis dato:
500k Wörter und 400 Stunden. Hier einige Endkunden: Mazor Robotics, Tiger Sharp, Dilon Medical, Toyota, Amazon AWS, Retail & AFT, Nutricare, Thomson Reuter, MS Virtual Studio, Sario, Pinterest, Apple, Open Sesame, ArcServe, ServiceNow, Continental
Unterbrechungen im Lebenslauf entstehen u. a. wegen Elternzeit, Krankheit, Arbeitssuche oder Auszeit.
Bei Elternzeit reicht eine Zeile mit Angabe zur Dauer, weil eigentlich klar ist, was du gemacht hast. Beispiel:
März 2021–Juni 2021: Elternzeit
Bei Arbeitssuche kannst du etwas zu deine Bemühungen konkretisieren, z. B: angeben, wie viele Bewerbungen du eingereicht hast oder wenn du beim RAV gemeldet warst, einfach die Bögen auswerten. Beispiel:
Februar 2022–September 2022: Arbeitssuche, 12 Bewerbungen eingereicht, 2 Vorstellungsgespräche, 5 Sitzungen bei der kantonalen Berufsberatung
Bei Krankheit vielleicht dahinter noch «wieder genesen und einsatzbereit» schreiben.
Bei Auszeit konkretisierst du, was du gemacht hast (Weiterbildung, Reisen, Training, Freiwilligeneinsatz/Charity, Sprachaufenthalt).
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Beispiel:
Bei Kündigung folgt wahrscheinlich Arbeitssuche, Auszeit, Weiterbildung. Also kannst du dich an die oben genannten Beispiele halten. Es ist nicht Pflicht anzugeben, warum du ein Arbeitsverhältnis beendigt hast. Hier ist je nach persönlicher Aufarbeitung verfahren.
Welche Jobs soll ich in den Lebenslauf aufnehmen?