Das Profil ist das erste, das die Einstellungsmanagerin auf dem Lebenslauf sieht. Der Abschnitt wird auch Motivation oder Zusammenfassung genannt. Hier stellst du dich in eigenen Worten vor, zeigst dich von deiner besten Seite, präsentierst deine beruflichen Fähigkeiten, sagst, wofür dein Herz schlägt.
Nicht zu verhalten, sondern überzeugt von deinen Erfolgen, Arbeitsleistungen, Eigenschaften und deiner Produktivität. Wer sonst tritt für dich als Top-Besetzung ein, wenn nicht du selbst?
Bewanderter und engagierter Apotheker mit Erfahrung und Erfolg in der pharmazeutischen Beratung. Solide Kenntnisse klinischer Pharmakologie und des Medikationsmanagements. Umfassendes Wissen über Medikamente und die Leitung und Verwaltung von Apotheken. Ausgewiesener und empathischer Kundenberater. Professionelle Kommunikationsfähigkeit, kompetente und zügige Ausführung von Arbeitsabläufen.
Nicht nur wo du gearbeitet, sondern was du geleistet hast, möchten Recruiter wissen. Du bewirbst dich schliesslich auf eine Stelle in der Pharmazie, weil deine Erfahrung dich dahin gebracht hat. Aber wie viel Erfahrung auch immer, hier heisst es, schnell die Aufmerksamkeit des Einstellungsmanagers zu wecken.
Wie gesagt, listest du bisherige Stellen in umgekehrter chronologischer Reihenfolge. Ganz oben platzierst du am besten, was Eindruck schindet und zur angestrebten Stelle passt. Die einzelnen Aufzählungspunkte sehen so aus: Firma in der Überschrift, dann zugehörige Erfolge, Leistungen, Projekte, Fakten und Zahlen.
Statt «Verantwortlich für» schreibst du besser, was du tatsächlich erreicht hast. Zum Beispiel: «Rund 12 000 korrekte Verschreibungen» ist besser als «Verantwortlich für Verschreibungen».
Du kommst frisch aus Ausbildung oder Uni? Dann zählen hier auch Praktika oder ähnliche Erfahrungen. Auch Arbeitserfahrung in anderen Bereichen sprechen für dich, wenn sich daran zeigt, wie zuverlässig, vielseitig und sozial kompetent du bist.
Springer bei Zentral Apotheke, Schaffhausen
Oktober 2014 - August 2019
Apotheker bei Spitalapotheke, Schaffhausen
Juli 2012 - September 2014
Eigentlich ist dieser Abschnitt für Pharmazeuten ein Klacks. Einfach Ausbildung und Qualifikation in umgekehrter chronologischer Reihenfolge aufführen – fertig.
Apothekerin ist in der Schweiz ein Hochschulberuf. Fachmann Apotheke EFZ eine Lehre. Zur Niederlassung ist eine Weiterbildung zum Fachapotheker erforderlich. Apotheker studieren Chemie, Biologie, Physik, Pharmakologie und medizinische Ethik. Pharmazie ist ein Bachelor- und Masterstudium mit einer Dauer von fünf Jahren. Neben dem Master ist eine eidgenössische Diplomprüfung zu bestehen. Danach folgt ein Assistenzjahr (30-wöchige Praxis in Offizin und Spital).
Mögliche Weiterbildungstitel sind Offizinpharmazie und Spitalpharmazie. Daneben gibt es diverse Fähigkeitsausweise, z. B. für Phytotherapie.
Auch in anderen Ländern wie den USA sind vor einer Niederlassung eine Reihe von Prüfungen abzulegen. Darunter das North American Pharmacist Licensure Exam und das Multistate Pharmacy Jurisprudence Exam. (Letzteres zuweilen auch durch eine bundesstaatliche Einzelprüfung.)
Durch Zertifizierungen kann man sich auch dort weiter spezialisieren. Pharmakokinetik, Arzneimittelsicherheit, Notfallmedizin und Ernährungsberatung sind einige mögliche Fachgebiete mit Vertiefungsmöglichkeiten (siehe auch die Liste der American Society of Hospital Pharmacists.
Master Molekulare Pharmakologie, Universität Bern, Bern
August 2012 - August 2014
Bachelor in Biowissenschaften, ZHAW – Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur
August 2008 - Mai 2012
Technisches Können und soziale Kompetenzen – beides ist wichtig. Pharmazeutische Kompetenz lässt sich nicht einfach in anderen Abschnitten des Lebenslaufs abhandeln. Dafür ist der Abschnitt «Kompetenzen» da.
Sprichst du eine Fremdsprache, kannst dich also mit bestimmten Patientinnen ohne Deutschkenntnisse unterhalten? Hast du Erfahrung in der Geschäftsführung und kannst einen Apothekenbetrieb leiten? Du hast EDV-Kenntnisse und kommst mit elektronischen Patientenakten zurecht? Diese Dinge kannst du ruhig erwähnen,
genauso wie deinen guten Umgang mit Patienten und Kollegen – also z. B. deine Kommunikationsfähigkeiten. In pharmazeutischen Berufen hat man viel Kontakt zu Patientinnen, ermittelt Allergien, erklärt, wie und wann Heilmittel einzunehmen sind, berät bei Nebenwirkungen. Ähnlich wie im Profil darfst du im Abschnitt «Kompetenzen» ruhig deutlich machen, was du gut kannst. Was du hier in wenigen Worten aufführst, kann dich durchaus vom Feld absetzen.
Gut ist ein Kompetenz-Brainstorming, um eine Stammliste zu erstellen. Daraus wählst du dann jeweils jene aus, die am besten zur Stellenanzeige passen. Das Listenformat zwingt zur Prägnanz … und somit zu sorgfältiger Wortwahl.