Interviewer möchten wissen, was hinter den beeindruckenden Leistungen im Lebenslauf steckt. Welche Rolle hast du dabei gespielt? Wirst du diesen Erfolg wiederholen können? Welchen Einfluss hatte dein Verhalten auf das Ergebnis? Was macht deinen Beitrag aus? Antwort darauf geben verhaltensorientierte Interviewfragen.
Verhaltensorientierte Interviewfragen können viele berufliche Themen behandeln. Die Antwortformel ist einfach: Du skizzierst die Situation und deine Verantwortung. Dann sagst du, wie du gehandelt hast und welchen Einfluss diese Handlung auf das Ergebnisse hatte.
Da verhaltensorientierte Fragen oft viel Zeit beanspruchen, ist es wichtig, sich eingehend damit zu befassen. In diesem Blog:
Interviews laufen ins Leere, wenn Fragen nicht klar und präzise beantwortet werden. Wenn man versteht, worauf die Frage abzielt, kann man besser darauf antworten. Auch wenn dies nicht ganz klar ist, hilft oft eine näherungsweise Interpretation.
Einstellungsentscheidungen sind schwierig. Ein Blick in die Vergangenheit, der ein Licht auf die Kompetenzen werfen könnte, ist (abgesehen vom Bauchgefühl) oft der einfachste Weg, um das Potenzial einer Person zu bewerten.
Die Aussage: «Ich kann gut mit Druck umgehen», wird Einstellungsmanager nicht auf Anhieb überzeugen. Darum folgt darauf oft eine verhaltensorientierte Frage, um nach Beweisen für das Verhalten und seinen Auswirkungen zu suchen. Es geht darum, die Behauptung zu kontextualisieren, um sie als Persönlichkeitsmerkmal zu validieren.
Das klingt kompliziert. Es gibt aber eine sehr einfache Methode, um verhaltensorientierte Fragen zu beantworten: Die STAR-Methode. Hier ist eine kurze Beschreibung:
Die STAR-Methode zur Beantwortung verhaltensorientierter Fragen besteht aus vier Teilen. Trotz ihres allgemeinen Zuschnitts, bietet sie viel Spielraum, um Interviewer zu beeindrucken. Bei verhaltensorientierten Fragen ist die Versuchung gross, endlos von Erfolgen zu schwärmen. Mit der STAR-Methode antwortet man hingegen prägnant.
Verhalten in vier Teile zerlegen:
Interviewer möchte alle möglichen Aspekte deiner Erfahrung beleuchten, darum werden wahrscheinlich viele verhaltensorientierte Interviewfragen auf dich zukommen. Es ist möglich, die Anforderungen der Stellenbeschreibung zu interpretieren, um sich auf mögliche Fragen vorzubereiten. Aber das hat seine Grenzen. Was ein Interviewer fragen wird, weiss vielleicht nicht einmal er selbst. Wenn du Ruhe bewahrst und nicht abschweifst, steigen deine Chancen rapide.
Bei verhaltensorientierten Interviewfragen geht es darum, über vergangenes Verhalten auf künftige Handlungen zu schliessen. Beginnt die Frage mit: «Erzählen Sie mir von einer Zeit, als ...», so kannst du sicher sein, dass es darum geht, ein bestimmtes Verhalten zu belegen. Verhaltensorientierte Interviewfragen erfordern immer einen ehrlichen Bericht darüber, was passiert ist.
Bei situativen Interviewfragen geht es darum, eine Reaktion auf eine hypothetische Situation zu beschreiben. Niemand hat schon jede mögliche Situation erlebt, darum die Frage, wie du reagieren würdest, wenn dieser oder jener Fall einträte. Es geht nicht darum, wie du dich verhalten hast, sondern wie du dich verhalten würdest.
«Warum möchten Sie hier arbeiten?», schlechte und gute Antworten auf diese schwierige Interviewfrage. «Warum möchten Sie hier arbeiten?», ist eine häufige Frage in Vorstellungsgesprächen. Richtig vorbereitet, fällt es leicht, eine gute Antwort zu finden.
Jede Rolle erfordert eine eigene Mischung aus Kompetenzen und Erfahrung, darum werden auch die verhaltensorientierten Interviewfragen unterschiedlich sein. Hier sind viele der häufigsten Fragen nach Bereichen aufgeführt, die für viele Funktionen und Branchen geeignet sind.
Bei der Vorbereitung ist es wichtig, eine breite Palette potenzieller Fragen zu berücksichtigen. Besser fixierst du dich nicht nur auf Bereiche, über die du sprechen möchtest. Die Einstellungsmanagerin hat ihren eigenen Standpunkt: Was fällt in meinem Lebenslauf auf, das weitere Diskussionen anregen könnte? Was würden du dich selbst fragen, um ins Schwitzen zu kommen?
Viele dieser Fragen werden sicher in der einen oder anderen Variante auftauchen. Welche könntest du mit Beispielen aus der Vergangenheit beantworten?
Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, ein Problem zu lösen, ist es oft der einfallsreichste und flexibelste Ansatz, der sich durchsetzt. Anpassungsfähig und flexibel zu sein, ist wichtig, weil niemand genau weiss, was die Zukunft bringt – in einem wechselhaften Geschäftsumfeld bedeutet Anpassungsfähigkeit, sich den Anforderungen der Situation entsprechend zu verhalten.
«Nur weil es für mich keine Priorität ist, bedeutet das nicht, dass es für jemand anderen nicht wichtig ist. Ich würde in der Regel ein paar klärende Fragen stellen, um zu sehen, wie dringend es ist, und dementsprechend handeln. Wenn es dringend ist, würde ich meine Situation erklären und versuchen, einen Zeitplan zu erstellen, um es zu erledigen. Bei Bedarf würde ich vielleicht andere Arbeiten delegieren oder jemand anderen finden, der einspringt. Wenn es nicht wichtig ist, würde ich der Person respektvoll zu verstehen geben, dass es nicht drängt."
Teamarbeit ist entscheidend für die Rentabilität eines Unternehmens auf lange Sicht. Allerdings gibt es bei der Zusammenarbeit immer wieder Probleme, die schlichtweg nicht ohne verschiedene Experten zu bewältigen sind.
«Zum Quartalsende hat einer meiner Kollegen immer seine Berichte zu spät eingereicht. Es war meine Aufgabe, alle Finanzdaten zu erfassen. Ich habe ihn zur Rede gestellt, und es stellte sich heraus, dass er sich mit Excel nicht gut auskannte, aber schämte, dies zuzugeben. Ich überredete ihn, einen Kurs zu machen. Jetzt gibt er Anfängerkurse für andere.»
Das psychische Wohlbefinden ist bei der Arbeit kaum zu überschätzen. Wer nicht in der richtigen Verfassung ist, unterbricht die Arbeit öfter und alles fällt viel schwerer als es eigentlich ist. Die Fähigkeit, sowohl den eigenen als auch den Stress von Kollegen zu managen, ist entscheidend, um kritische Situationen zu meistern.
«Als ich von meiner einjährigen Elternzeit wieder zurück zur Arbeit kam, war ich überfordert von dem hohen Tempo und dem Leistungsdruck. Ich habe mir ein Herz gefasst und mit meinem Chef darüber gesprochen. Ausserdem beschloss ich, mich wegen meiner Zweifel psychologisch beraten zu lassen. Allmählich konnte ich meine Arbeitsleistung wieder steigern, und obwohl es einige Tiefpunkte gab, habe ich die schwierige Zeit mit Unterstützung meiner Kollegen und Kunden durchgestanden. Sich verletzlich zu zeigen, wenn es einem nicht gut geht, ist der richtige Weg, um seine Umgebung auf das Problem hinzuweisen und Hilfe annehmen zu können.»
Zeit ist knapp und rinnt einem nur so durch die Finger. Schnell vergeht sie auch bei Geplauder oder nebensächlichen Tätigkeiten. Es erfordert viel Disziplin, um die Zeit bei der Arbeit im Griff zu haben. Am besten ist man sich genau darüber im Klaren, welcher Schritt (oder welche Schritte) einen näher ans Ziele bringen. Es geht darum, die richtigen Prioritäten zu setzen.