Oft hört man, Hobbys im Lebenslauf seien unprofessionell. Aber als persönlicher Teil einer Bewerbung können sie ein starker Trumpf bei der Jobsuche sein. Ein Interesse abseits des Berufsalltags kann auch dazu beitragen, eine Verbindung mit dem Arbeitgeber aufzubauen. Auf jeden Fall bekommt deine Bewerbung eine zusätzliche Dimension.
Damit Arbeitgeber sich angesprochen fühlen, empfiehlt es sich, jeweils zu überlegen, wie relevant oder passend ein Hobbys für die angebotene Stelle ist.
In diesem Artikel:
Vieles ist für eine Bewerbung Pflicht, Hobbys aber nicht. In diesem Blog wird behandelt, dass du Hobbys am besten nur aufführst, wenn sie relevant für die Stelle sind.
Nicht viel Erfahrung und noch Platz auf dem Lebenslauf? Also listen wir doch schnell ein paar Hobbys auf, um die Seite zu füllen! Das ist nicht unbedingt empfehlenswert. Bei wenig Erfahrung ist es besser, bei Profil und Kompetenzen nachzulegen. Hobbys sind die «Sahnehaube» auf deiner Bewerbung, normalerweise aber kein Kernkriterium, um zum Interview eingeladen zu werden.
Beim Aufführen von Hobbys gilt es daran zu denken, dass du Engagement für eine Aktivität zeigst, bei der du dich ständig verbesserst. Das wird auch bei der Arbeit gern gesehen. Falls relevant, gib auch dein Können im Hobby an und vielleicht, wie lange du es schon machst.
Wie und wann du Hobbys im Lebenslauf aufführst, hängt vom potenziellen Arbeitgeber ab.
Soft Skills sind gefragt. Oftmals sind Hobbys hilfreich, diese zu verdeutlichen, also z. B. zu zeigen, dass du auf Details achtest, nicht vor Herausforderungen zurückschreckst und Teamfähigkeit besitzt.
Wenn deine Freizeitaktivitäten das indirekt erfüllen, können sie Platz im Lebenslauf haben. Hobbys im Lebenslauf zeichnen auch ein Bild von Persönlichkeit und Elan, was ein Vorteil sein kann. Es lohnt sich aber, vorher zu überlegen: Was würde wohl jemand über dein Hobby denken? Was sind die gängigen Meinungen über das Hobby? Würde der Arbeitgeber es als positiv für deine Bewerbung ansehen?
Der Lebenslauf ist die Eintrittskarte zum Vorstellungsgespräch. Hier zeigst du, wer du bist und warum du zu der Stelle passt. Diese Tipps zeigen, wie du Hobbys im Lebenslauf so aufführst, dass du wie jemand klingst, den man gerne im Team hätte.
Schrittweises Vorgehen zum Aufführen von Hobbys:
Ist es gut, Hobbys in der Bewerbung zu nennen? Wenn es Sinn macht, schon. Bei vielen Bewerbungsverfahren geht es heute mehr um die persönliche Motivationen, also sind persönliche Interessen erlaubt.
Wie stellst du Hobbys im Lebenslauf dar? Manchmal reicht einfach ein Stichwort. Wenn du mehr zu sagen hast, hier ein paar Vorschläge:
Am besten sind Hobbys im Lebenslauf, wenn sie gute Eigenschaften zeigen, ehrlich und relevant sind. Hobby verweisen auf Fähigkeiten, die auch im Job nützlich sein können. Anhaltspunkt sind z. B. Soft Skills in der Stellenanzeige. Beispiele:
Abfahrtslauf verweist auf Belastbarkeit und Teamaktivitäten; und Ehrenamt auf Kooperationsfähigkeit. Wer Teamsport treibt ist laut einer Umfrage von «Business Insider» auch eher beruflich erfolgreich. Wenn ein Hobby keine Anknüpfungspunkte fürs Interview liefert, kannst du es auch weglassen.
Beim Beschreiben von Interessen im Interview möchte der potenzielle Chef wahrscheinlich von dir hören, dass du dich auf die Rolle freust. Wenn es wirkt, als wärst du von deinem Hobby besessen, kann dein zukünftiger Chef sich zu Recht fragen, ob es dich nicht oft von der Arbeit ablenkt.
Hobbys können im Interview ein Thema sein. Wenn der Arbeitgeber ebenfalls gerne Ski fährt, wirst du dich gut mit ihm darüber unterhalten können. Wenn du dich also aufrichtig für etwas begeisterst, dann kannst du es ruhig in den Lebenslauf schreiben. Natürlich ist der Punkt optional. Wenn du kein echtes oder relevantes Hobby hast, kannst du den Abschnitt im Lebenslauf auch weglassen.
Wie viele Hobbys führe ich im Lebenslauf auf? Nur weil du ein Hobby aufgeführt hast, musst du nicht noch zwei, drei weitere aufzählen, um dich als «Allrounder» zu zeigen. Das Risiko bleibt, dass dein zukünftiger Chef dich nach einem fragt, das dich weniger interessiert – und dann hast du ein Problem. Wenn du nur ein Haupthobby hast (und das ist schon eins mehr als bei den meisten), gehe einfach etwas mehr ins Detail dazu.
Hobbys im Lebenslauf können dir einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern geben. Gleichzeitig haben deine Berufs- und Ausbildungserfahrungen Priorität gegenüber Freizeitaktivitäten. Du platzierst Hobbys am besten gegen Ende des Lebenslaufs, oder in einer Zeile mit Zusatzinformationen, je nach Lebenslaufvorlage.
Hobbys werden im Lebenslauf nur separat und stichpunktartig aufgeführt. Auch wenn wenig relevante Erfahrung vorhanden ist, haben bisherige Berufserfahrung, auch außerhalb des aktuellen Berufsfeldes, sowie Praktika und Ausbildung mehr Gewicht als Hobbys.
Stichpunkte formulierst du kurz und prägnant, würzt sie mit interessanten Infos, die direkt zeigen, wie das Hobby zu dir als Mensch und Angestelltem passt. Du musst nicht zwingend näher darauf eingehen, aber manchmal ist es sinnvoll, um eine Verbindung zu gewissen Kompetenzen herzustellen.
Wenn du ein Ehrenamt oder Nebengeschäft als Hobbys hast, dann kannst du diese Erfahrung in einem Abschnitt zu Ehrenamt, sozialem Engagement oder Berufserfahrung unterbringen, wo sie besser zur Geltung kommen.
Soll ich den Hobby-Abschnitt vom Online-Bewerbungsformular ausfüllen? Manchmal gibt es in Online-Formularen Felder für Hobbys. Hier gilt das Gleiche wie für den Lebenslauf: Wenn es relevant für den Job ist, warum nicht, aber natürlich ohne etwas hinzuzudichten.
Hier einige gängige Hobbys, jobfreundlich formuliert:
Ehrenamt / Verwaltungsrat: Gehört zu den Erfahrungen im Lebenslauf und bringt generell Vorteile. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass 82 % der Arbeitgeber Bewerber mit ehrenamtlichen Erfahrungen bevorzugen. Es zeigt deine Hingabe an Team, Gemeinschaft und langfristige Ziele für das Gemeinwohl.
Fotografieren: Fotografen brauchen die linke und die rechte Gehirnhälfte, um Bildkomposition und Funktionen der Kamera zu verstehen. Fotografie eignet sich als Hobby, wenn es eine persönliche Leidenschaft ist. Wenn es Teil des Berufs oder der Jobanforderungen ist, passt es besser in den Abschnitt «Berufserfahrung».
Teamsport: Teamsport zeigt Kommunikationsfähigkeiten, Belastbarkeit, Teamfähigkeit und Fokus auf Work-Life-Balance. Wer Teamsport treibt ist laut «Business Insider» auch beruflich eher erfolgreich. Wenn du über das Jahr verteilt bei vielen Sportteams dabei bist, versuche die Aktivität in ein paar Worte zusammenzufassen, ohne zu viel Persönliches preiszugeben.
Schreiben und Bloggen: Ein Blog oder Autorschaft in der Branche ist eine exzellente Möglichkeit, Kompetenzen im Schreiben, Editieren und Marketing durch Hobbys im Lebenslauf zu zeigen. Ein gut recherchierter und korrekturgelesener Blog beweist kritisches Denken, Kontakte in der Branche und klare Karriereziele.
Es ist nicht notwendig, auf jedes Hobby detailliert einzugehen, es sei denn, du hast etwas recht Eindrucksvolles zu erzählen. Zum Beispiel ist «Marathon laufen» schon beeindruckend genug, aber «100 Marathons gelaufen» noch viel mehr. Du kannst «Schach» erwähnen, wenn du hobbymäßig spielst, aber als «Internationaler Schachmeister» solltest du es hervorheben.
Was solltest du nie in einer Bewerbung nennen? Es gibt zu viele heikle Themen, um sie alle aufzuführen, aber wenn du nicht willst, dass das ganze Büro davon erfährt, dann gehört es auch nicht in die Bewerbung. Politik und Religion sind von der Jobsuche zu trennen, gleich wie wichtig sie dir sind. Darüber spricht es sich besser beim Freitagsbier mit ausgewählten Kollegen.
In der heutigen Arbeitswelt zählen Persönlichkeit und Work-Life-Balance als Vorteile am Arbeitsplatz. Wenn eine Person durch Hobbys im Lebenslauf ihre Geschichte erzählt, die sie für den angestrebten Job prädestiniert, ist das natürlich optimal. Weitere Vorteile von Hobbys im Lebenslauf:
Auch wenn Fallschirmspringen eine Flucht aus dem Alltag ist, kann das der Schlüssel zu einer genialen Bewerbung sein. Du integrierst Hobbys im Lebenslauf zu Beginn am besten, indem du sie mit der Stellenbeschreibung abgleichst. Wenn es eine klare Überschneidung gibt, kann auch ein Hobby den Ausschlag für eine Einladung geben.
Die Auswahl der richtigen Hobbys für den Lebenslauf kann herausfordernd sein. Hier sind einige hilfreiche Tipps: