Arbeitssuchenden wird beim Gedanken an das Anschreiben oft mulmig. Ein Anschreiben ist nicht dasselbe wie ein Lebenslauf. Hier ist Persönlichkeit gefragt und der Ton für künftige Gespräche wird angeschlagen.
Wir zeigen dir in dieser Anleitung, wie du das Anschreiben so geschickt und strategisch erstellst, dass der oder die Einstellungsleiter/in dir unversehens eine Einladung sendet. Ob Einstiegsposition oder Vorstand, wir gehen alles zum Thema Anschreiben durch:
Gehe dem «Warum» im Anschreiben auf den Grund.
Elan und Individualität sind genau, wonach viele Arbeitgeber in Anschreiben suchen, denn im Lebenslauf ist dafür formal nur wenig Platz. Papier ist bis zu einem gewissen Grad geduldig. In einem genialen Anschreiben destillierst du das «Warum» deiner Bewerbung heraus. Hier kannst du dich im Fliesstext direkt an den oder die Einstellungsleiter/in wenden. Was dich an einem Job als Kontaktverfolgerin interessiert, wäre jetzt z. B. nicht schwer zu erklären. Corona hat uns schliesslich alle betroffen.
Die Gliederung ist meistens ähnlich, bei der Formatierung des Anschreibens kommt man hingegen schnell vom Hundertsten ins Tausendste. Mehr Details zum Anschreibeformat liest du im weiteren Verlauf dieses Blogs. Zu Beginn fangen wir hier mit einem Beispiel von lebenslaufapp.ch an. Das Anschreibeformat ist in einzelne Abschnitte gegliedert.
Mit dem Anschreiben kompensierst du Lücken im Lebenslauf, umrahmst deine Bewerbung und versuchst, ein emotionales Band zum/r Einstellungsleiter/in zu knüpfen. Zu guter Letzt hilft es dir, aus dem Gewimmel auf dem Arbeitsmarkt hervorzutreten.
Das Anschreiben ist so wichtig wie der Lebenslauf. Fakt:
Eine Umfrage von Jobvite ergab 2015, dass nur 10% der Anschreiben gelesen werden. Aber was sagt diese Statistik jemandem, der gute Chancen hat? Fakt ist, dass Anschreiben nur gelesen werden, wenn der Lebenslauf überzeugt.
Aber wie viele Bewerbungen werden auf gut Glück eingereicht, ohne dass realistische Aussichten auf Erfolg bestehen? Eine ganze Menge. In dieser Hinsicht relativieren sich diese 10% interessanterweise.
Auf ein Anschreiben zu verzichten ist also nur dann ratsam, wenn es in der Stellenbeschreibung ausdrücklich heisst, dass keines erforderlich ist. Sonst sollten wir uns definitiv mit dem Erstellen eines Anschreibens befassen.Wie beginne ich das Anschreiben?
Zu Beginn stehen drei Elemente. Kopfzeile, Anrede und Einleitung. Der Zweck und die Funktion dieser Elemente sind klar definiert. Im Folgenden wird erkundet, wie du diese Element treffend formulierst.
Du sitzt und starrst auf einen leeren Bildschirm und suchst vergeblich nach Worten? Keine Sorge, du bist nicht allein. Bevor du mit dem Schreiben beginnst sind nämlich ein paar drängende Fragen zu klären:
Gestalte den Prozess so einfach wie möglich, damit der Arbeitgeber dich für ein Vorstellungsgespräch in Betracht zieht. Kontaktdaten (vollständiger Name, Telefonnummer, E-Mail und ggf. LinkedIn-Profil) sind in der Kopfzeile (oder je nach Layout darum herum) zu anzugeben, um das Bewerbermanagementsystem zufriedenzustellen. Der geschaffene Leerraum dient dazu, dass Leserinnen oder Leser eine Denkpause einlegen, bevor sie sich deinem genial formulierten Anschreiben zuwenden.
Es ist wichtig, einfache Dinge richtig zu machen, um Irritationen zu vermeiden. Auch wenn dies schon oft in unseren anderen Anleitungen erwähnt wurde, bringe ich es hier noch einmal: Die richtige Grussformel (Begrüssung + Name/Team) ist entscheidend, um von Beginn an den richtigen Ton zu treffen.
Übliche Varianten sind: «Guten Tag, Herr/Frau soundso», «Geschätztes HR-Team» oder «Geschätztes Firma-ABC-Team». Ungezwungene Varianten wie «Hallo XY» oder «Huhu» sind, wenn überhaupt, nur bei Firmen angebracht, wo ein sehr lockerer Umgang herrscht. Genau wie bei der Kleiderordnung gilt auch bei der Anrede, die Unternehmenskultur zu berücksichtigen.
Nach der Anrede ist der erste Absatz der Moment der Wahrheit. Wird deine Einleitung wirklich im Rennen um den Job mitlaufen? Fasse dich kurz, aber lasse sie aufhorchen und wecke das Interesse, mehr zu lesen.
Überrasche mit einem Berufserfolg, trumpfe mit einer Zahl auf, erwähne einen namhaften früheren Arbeitgeber oder eine Auszeichnung. Die Hauptsache ist, dass es etwas mit der fraglichen Rolle zu tun hat. Sie müssen mehr von dir lesen wollen. Natürlich ist deine Laufbahn mehr als nur ein Satz, aber du musst einen Impuls geben, damit sie dich zum Vorstellungsgespräch einladen.
Der einleitende Absatz von Anschreiben sollte den künftigen Arbeitgeber neugierig machen. Erwähne einen spektakulären Beitrag, eröffne den Brief mit einer persönlichen Geschichte oder betone deine jahrelange Erfahrung. Wichtig ist, dass die ersten zwei, drei Zeilen Eindruck machen.
Nachdem du die Einleitung überzeugend eröffnet hast, steht es dir im Mittelteil (den mittleren Abschnitten) des Anschreibens frei, die Teile deines Werdegangs zu beleuchten, die für dich im Hinblick auf die Rolle von grösster Relevanz sind.
Gehe in den mittleren Absätzen des Anschreibens von den Stellenanforderungen aus. Zeige, welchen Unterschied deine Anwerbung macht. Untermaure Aussagen mit Beispielen und mache selbstbewusste Zusicherungen.
Diese zwei Absätze werden als zentraler Teil deiner Bewerbung angesehen. Wähle Beispiele und Worte mit Bedacht. Schildere in einem Anschreiben als Kontaktverfolger/in beispielsweise, wie du eine anspruchsvolle Aufgabe unnachgiebig erledigt hast, mit Adleraugen für Details und einem unerschütterlichen Glauben an deine Tätigkeit.
Fasse verschiedene Leistungen in kurzen Aufzählungspunkten. Dies kann in diesem Abschnitt Wunder wirken. Formatiere Überschriften ruhig in auffälliger Fettschrift. Ununterbrochener Fliesstext ist schwer zu lesen und zu verarbeiten.
Ein Anschreiben ist keine Litanei bisheriger Verantwortlichkeiten oder Pflichten. Es geht nur darum, wie du Erfolge erzielt hast. Oftmals ist allerdings die adäquate Schilderung beruflicher Erfolge schwierig. Aber mit ein paar guten Tipps und den richtigen Verben wird es dir deutlich leichter fallen.
Erfolgsschilderungen in Anschreiben bestehen normalerweise aus 3 Teilen:
Gehe selektiv vor. Berichte nur von Erfolgen mit der grössten Relevanz. Du kannst beim Vorstellungsgespräch genauer darauf eingehen.
Am besten schilderst du Erfolge im Verbalstil. Wir haben über 300 der prägnantesten Aktionsverben, unterteilt in 15 Rubriken, ausgewählt, um dich beim Schreiben zu unterstützen.
Aufzählungspunkte sind ideal dazu geeignet, etwas überzeugend anzupreisen. Natürlich bist du keine Ware, versuchst dich aber trotzdem möglichst gut zu verkaufen. Platz ist im Anschreiben eher Mangelware, also sind Arbeitgebern quantifizierbare Erfolge am besten stichpunktartig vermittelbar.
«Quantifizierbar» heisst im Grunde: Zahlen und Prozentsätze, denn etwas anderes erwarten Einstellungsmanager bei Stichpunkten nicht. Wenn du es richtig anstellst, bleibt ihnen dieser Teil wohl am längsten in Erinnerung. Beispiele:
Arbeitgeber sollten bei der Lektüre dieser Punkte zustimmend nicken und erkennen, dass du etwas erreichen kannst. Wenn’s nicht prickelt, lass es aus.
Beende das Anschreiben mit einer Handlungsaufforderung. Mache dir zum Ende des Anschreibens genauso viele Gedanken wie bei Einleitung und beim Mittelteil, um kein lahmes Finish hinzulegen.