«Ups, ich habe vergessen, meine Kontaktdaten auf das Anschreiben zu setzen.» Das wäre in der Tat schade, denn jetzt weiss man nicht, wie man dich erreichen soll. Bei E-Mail-Übermittlung kann der Arbeitgeber doch einfach auf «Antwort» klicken. Aber was ist, wenn die E-Mail weitergeleitet oder ausgedruckt wird? Ist deine E-Mail-Adresse auch dann noch zu sehen? Am besten zeigst du Arbeitgebern deutlich, wie Sie dich erreichen können, sonst geht dir der Krankenpflege-Job noch durch die Lappen.
Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse (und eventuell auch Postanschrift, falls erforderlich) stehen oben auf dem Anschreiben, auch Briefkopf genannt. Das Eine sind also die Kontaktinfos, das Andere ist das Layout: ein attraktives Design fällt auf und etwas Leerraum lockert das Schriftbild auf. Auf einem guten Briefkopf ist dein Name deutlich zu erkennen, in grösserer Schrift. So zeigst du Selbstvertrauen und bleibst Arbeitgebern leichter in Erinnerung.
Gemeint ist hier einfach «Guten Tag Herr/Frau XYZ». Früher hiess es generell «Sehr geehrte/r Herr/Frau XYZ». Bei unbekanntem Empfänger auch gerne «Sehr geehrte Damen und Herren». Das mag heutzutage veraltet wirken. Im E-Mail-Verkehr hat sich der Ton etwas gelockert, ist tendenziell etwas weniger förmlich. Natürlich darf es in geschäftlicher Korrespondenz schon nicht zu leger zu und her gehen. Schliesslich kennst du die Leute ja meistens nicht.
Guten Tag Frau Weinberg
«Ich schreibe Ihnen, um …» Stopp! Warum du schreibst, ist bekannt. Andernfalls hätten sie deinen Brief nicht vor sich. Den Ich-schreibe-Ihnen-Satz kannst du also getrost streichen. Bei der Einleitung kommt es darauf an, mit einem aufrüttelnden und aufrichtigen Satz zu beginnen, der zeigt, dass du parat bist. Darin nennst du die angestrebte Stelle und lässt deine Qualifikation aufblitzen.
Ich schreibe Ihnen, um mein Interesse an Ihrem beschleunigten Ausbildungsprogramm für frisch diplomierte Hebammen zu bekunden. Während meiner siebenjährigen Berufstätigkeit in der Gesundheits- und Krankenpflege habe ich immer versucht, von den Besten zu lernen, und ich kann mir keinen besseren Ort als die Klinik am Park dafür vorstellen.
Jetzt geht es zur Sache. Du hast dich vorgestellt, gesagt, was du tust. Jetzt hast du zwei oder vielleicht drei Absätze Zeit, zu erklären, warum du gut darin bist. Belegende Fakten sind hier förderlich. Die STAR/CAR-Methode ist eine Möglichkeit. STAR ist Englisch für Situation, Task, Action, Result, CAR einfach für Context, Action Result. Du beschreibst also eine Situation/einen Kontext/eine Aufgabe, was du getan hast und was das (hoffentlich positive) Ergebnis war.
Nach dem Bachelor of Science [FH] in Pflege an der Berner Fachhochschule habe ich vier Jahre lang als Pflegefachfrau gearbeitet und mich dann für den Master of Science (FH) Hebamme entschieden, den ich vor zwei Jahren abgeschlossen habe. Als relativ «frisch gebackene» Hebamme ist mir bewusst, dass sich der Lernprozess jetzt unweigerlich vom Hör- in den Kreisssaal verschiebt.
Dank meiner vielfältigen Erfahrung in der Betreuung vor, während und nach der Geburt kann ich mich kompetent um die besonderen Bedürfnisse meiner Patientinnen kümmern. Ich habe mit Geburtshelfern in über 150 regelwidrigen Situationen zusammengearbeitet, und auch wenn ich in Risikosituationen auf festen Beinen stehe, möchte ich bei der Klinik im Park mehr Theorie- und Praxiskompetenzen erwerben. Ich wurde für die niedrigste Kaiserschnittrate meines Studienjahrs belobigt und bin fest davon überzeugt, dass es auch meiner Empathie und rücksichtsvollen Patientenfürsprache zu verdanken ist, dass ich bisher noch kein Neugeborenes verloren habe. Leider kann es passieren, aber ich tue mein Möglichstes, damit dieser Fall nicht unter meiner Aufsicht eintritt.
Aufklärung ist ein wichtiger Aspekt der Schwangerschaft, und ich versuche jede Gelegenheit zu nutzen, um werdende Mütter bezüglich Ernährung, Bewegung, Ruhepausen und Wohlbefinden im Allgemeinen zu beraten. Neun Monate sind viel Zeit, um sich um das Baby im Bauch zu kümmern.
Jeder Tag zählt. Ich habe 90 Empfehlungsschreiben von neuen Eltern, die oft besonders darauf hinweisen, wie meine Bemühungen vor der Geburt, wenn es dann soweit war, dazu beigetragen haben, sich ruhig und gut vorbereitet zu fühlen.
Am Schluss steht eine Handlungsaufforderung: Du würdest dich über eine Antwort freuen, gerne zum Vorstellungsgespräch kommen oder nächste Woche telefonisch nachhaken. Den Ton darfst du hier ruhig entschlossen, selbstsicher und zielstrebig wählen, aber ohne schon so zu tun, als wäre alles geritzt. Bestärke dein Interesse! Beim Lesen sollte man merken, dass es dir ernst ist und du das Zeug dazu hast, im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege zu arbeiten.
Ich würde die Gelegenheit begrüssen, Ihr Hebammenteam kennenzulernen und einen flüchtigen Eindruck davon zu bekommen, wie sich die Arbeit bei Ihnen gestalten könnte. Ich bin sehr gerne Hebamme und möchte so gut wie möglich werden.
Freundliche Grüsse
Laura Schwab
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